Von der Sünde des Todes und der Tugend des ewigen Lebens
Von der Sünde des Todes und der Tugend des ewigen Lebens
In diesem Artikel lädt OM C. Parkin ein zu einer grundlegenden Auseinandersetzung mit den Lehren von Sünde und Schuld im Christentum, die in der westlichen Gesellschaft, Kultur und Moral tiefe Spuren besonders auf der emotionalen Ebene des denkenden Geistes eingegraben haben. Die ursprünglich wertfreie Bedeutung von Sünde als Absonderung eines Ichs, das sich von der göttlichen Einheit getrennt hat, ist im Laufe der Zeit verlorengegangen und ersetzt worden durch moralisierende Urteile über Eigenschaften und Taten. Die christliche Sündenlehre folgt dem Konzept einer Kollektivschuld, der „Erbsünde“, durch die das Menschsein an sich bereits den Geschmack der Verworfenheit erhält. OM spricht von der Sündhaftigkeit als falsche Annahme über die eigene Natur. Er klärt über das Missverständnis einer Idee auf, die in der dualistischen Gedankenwelt des denkenden Geistes das „Böse“ immer außerhalb des Guten sieht. Er zeigt vielmehr, dass sich in der Essenz des Bösen das Potenzial für Transformation verbirgt. Nur das bewusste Zulassen der Begegnung mit dem Bösen und die Bewusstwerdung des Leidens daran in fühlender Anwesenheit öffnen die Tore zum Transzendieren der Dualität des Guten wie des Bösen – nur so wird endgültige Befreiung möglich.
Herausgeber: advaitaMedia
Erscheinungsjahr: 2004, in advaitaJournal Vol.10
PDF, 11 Seiten