Mystik, überhelle Finsternis
Mystik, überhelle Finsternis
Mystik, die Lehre von der „überhellen Finsternis“ (Zitat aus der Schrift eines Mystikers aus dem 6. Jhd.), gilt bis heute in der abendländischen Kultur als rätselhaft, geheimnisvoll und unverständlich für den menschlichen Geist. OM zitiert in diesem Artikel aus Schriften bekannter europäischer und östlicher Mystiker, beispielhaft für drei hierarchisch übereinander geordnete Formen der Mystik: Naturmystik, Gottheitsmystik (Gott als Gegenüber) und als höchste Stufe die non-duale Mystik. Im christlichen Kulturkreis, verglichen mit den indischen Advaitins, gab es nur wenige Mystiker, da diese bekanntermaßen von der mittelalterlichen Kirche der Verfolgung ausgesetzt waren, weil der unmittelbar in der eigenen Seele erfahrene Gott dem dogmatisch festgelegten Gottesbild der Kirche radikal widersprach und deren Macht und Bedeutung in Frage stellte. In der Aufklärung wurde dann in der abendländischen spirituellen Tradition die Große Kette der Ewigen Philosophie von Materie, Leben, Geist, Seele und Gott gänzlich der beiden oberen Bereiche beraubt und brach mit dem Geist als höchste Stufe ab. Die oberen Stufen werden in der verbliebenen äußeren Wissenschaft, die nur die äußere, sichtbare, messbare Welt als Gegenstand ihrer Forschung gelten lässt, als unwissenschaftlich, als lediglich Glaubensinhalte abgetan. OM lehrt in der stillen Tradition die Innere Wissenschaft als eine Form der Mystik, als einen inneren Weg, der die innere Erfahrung betont, der mit „inneren Augen“ sieht und die Vereinigung mit Gott im Innen anstrebt.
Auszug aus einem Vortrag von OM. C. Parkin, April 2018
Herausgeber: advaitaMedia
PDF, 6 Seiten