Der Scharlatan, die Imitation des heiligen Narren im Spiegel des Enneagramms
Der Scharlatan, die Imitation des heiligen Narren im Spiegel des Enneagramms
Von OM C.
Parkin
Warum Täler
durchwandern, wenn ich zum nächsten Gipfel überspringen kann?
Wozu noch leiden, wenn ich (in Gedanken) schon glücklich bin?
Warum noch die Mühsal eines steinigen Weges auf sich nehmen, wenn das Ziel (in
Gedanken) schon erreicht ist? Diese Fragen stellt sich ein Ich, das an Punkt
Sieben des Enneagramms fixiert ist. Es ist dies eine von neun verschiedenen im Enneagramm
der Charakterfixierungen gezeigten Strategien, die das Ego/Ich verfolgt,
um den tief innen empfundenen Seins-Mangel und die damit verbundene innere Öde nicht
zu fühlen, ja durch erfundene Scheinfüllung zu kompensieren. Der Ennea-Typ 7
steht für eines der drei angstdominierten Ich-Konzepte, der sogenannten
Angstfixierungen. OM beschreibt diesen Typ als ein Ich, das sich die Maske des
Narren aufsetzt, um so den Archetyp des heiligen Narren nachzuahmen. Dieses Ich
flüchtet sich in selbstgeschaffene rationale Welten, welche eine ersehnte
Leichtigkeit, Freiheit und Grenzenlosigkeit fast perfekt vortäuschen. Es hat aus
dem (ehemals) heiligen Narren einen Scharlatan gemacht, der an die selbst
erzeugten Täuschungen glaubt, die er der Welt als die Realität vorspielt.
Herausgeber: advaitaMedia
Erscheinungsjahr:
2002, in advaitaJournal Vol 6
PDF, 6 Seiten