Allein mit Gott und zusammen mit Allem


Allein mit Gott und zusammen mit Allem
Von der Vereinigung unvereinbarer männlicher und weiblicher Urkräfte
In diesem Artikel beschreibt OM das Spiel männlicher und weiblicher Urkräfte als grundlegende polare Erscheinung des lebendigen Kosmos: Schöpfung und Zerstörung, Geburt und Tod, Himmel und Erde, Yang und Yin. Auf dem spirituellen Weg dienen die männliche Urkraft als Pfad der Wahrheit und die weibliche Urkraft als Pfad der Liebe, zwei Pfade, die nach kosmischem Gesetz in die Vereinigung streben, dem suchenden Menschen als Weg, sich dem Göttlichen anzunähern. Dabei gilt es, in bewusster Klarheit zu durchschauen, wie diese unpersönlichen Urkräfte in der geistigen Konzeptwelt des Ichs als etwas Persönliches in Besitz genommen worden sind und dass als Folge davon Menschen nurmehr in Ideen und Bildern von Männlichkeit und Weiblichkeit leben. OM spricht darüber, wie der denkende Geist eingreift in das natürliche Miteinander der beiden Urkräfte, sie manipuliert und verzerrt, schwächt oder unterdrückt, und dass jeder persönliche Eingriff die Ur-Harmonie der Kräfte zerstört. Die Übergewichtung der männlichen Kräfte hat die Unterdrückung der weiblichen zur Folge, doch mit der Unterdrückung der weiblichen Seele verliert das Männliche an Kraft. Als Kompensationsversuch kommt es im Geiste des Menschen zu einer Verklebung zwischen männlichen und weiblichen Kräften, was dann als „Beziehungen“ im Außen gelebt wird. Entwirrung dieser falschen Vereinigung und die Wiederentdeckung des ewigen Dialogs der beiden Urkräfte in Einheit sind nur möglich in der Vereinigung des männlichen Pfads = „allein mit Gott“ und des weiblichen Pfads = „zusammen mit Allem“. Alleinsein im Zusammensein ist realisierte Vereinigung.
Herausgeber: advaitaMedia
Erscheinungsjahr: 2006, in advaitaJournal Vol.14
PDF, 14 Seiten