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Der Scharlatan, die Imitation des heiligen Narren im Spiegel des Enneagramms
„Warum Täler durchwandern, wenn ich zum nächsten Gipfel überspringen kann?“
„Wozu noch leiden, wenn ich“ (in Gedanken) „schon glücklich bin?“
„Warum noch die Mühsal eines steinigen Weges auf sich nehmen, wenn das Ziel“ (in Gedanken) „schon erreicht ist?“
Diese Fragen stellt sich ein Ich, das an Punkt Sieben des Enneagramms fixiert ist. Es ist dies eine von neun verschiedenen im Enneagramm der Charakterfixierungen gezeigten Strategien, die das Ego/Ich verfolgt, um den tief innen empfundenen Seins-Mangel und die damit verbundene innere Öde nicht zu fühlen, ja durch erfundene Scheinfüllung zu kompensieren. Der Ennea-Typ 7 steht für eines der drei angstdominierten Ich-Konzepte, der sogenannten Angstfixierungen. OM beschreibt diesen Typ als ein Ich, das sich die Maske des Narren aufsetzt, um so den Archetyp des heiligen Narren nachzuahmen. Dieses Ich flüchtet sich in selbstgeschaffene rationale Welten, welche eine ersehnte Leichtigkeit, Freiheit und Grenzenlosigkeit fast perfekt vortäuschen. Es hat aus dem (ehemals) heiligen Narren einen Scharlatan gemacht, der an die selbst erzeugten Täuschungen glaubt, die er der Welt als die Realität vorspielt.