Arnaud Desjardins
Arnaud Desjardins (1925-2011) war einer der ersten Europäer, die die großen östlichen Lehren im Westen, vor allem in Frankreich, bekannt machten. Er wuchs in einem engen und rigiden protestantischen Umfeld auf und war früh bestrebt, aus dieser Enge zu entkommen und seinen Gesichtskreis zu erweitern. Während eines einmonatigen Aufenthaltes in einem Trappistenkloster vertiefte er sein Verständnis des Evangeliums und der christlichen Tradition und arbeitete jahrelang außerhalb eines religiösen Kontextes in Gurdjieff-Gruppen an seiner spirituellen Entwicklung.
Besonders intensiv prägte ihn aber seine Begegnung mit der östlichen Spiritualität in Indien, Afghanistan und Japan. Beruflich war er für das ORTF (Office de Radiodiffusion et Télévision Française) tätig und drehte in diesen Ländern Dokumentarfilme über indische Heilige, tibetische Rinpoches, Zen-Meister und afghanische Sufi-Meister, zum Teil unter dem Patronat des Dalai Lama. Diese Filme waren sehr erfolgreich und wurden durch das französische Fernsehen einem großen Publikum zugänglich gemacht, das zum ersten Mal mit östlicher Weisheit in Berührung kam. 1965 begegnete er dem bengalischen Advaita-Lehrer Swami Prajnanpad und folgte fortan viele Jahre lang unter direkter Anleitung dessen Schulungsweg.
Auf Anregung seines Meisters gründete Arnaud 1974 einen Ashram in Frankreich, der sich beständig vergrößerte und mehrfach umziehen musste, wo er die Advaita-Lehre, die er empfangen hatte, in einer sehr praktischen und lebensnahen Ausformung weitergab und selbst einen Schulungsweg anbot. Auch in Kanada und Mexiko lehrte er regelmäßig einige Monate im Jahr. Aus seinen Lehrgesprächen sind zahlreiche Bücher entstanden, aber er ist auch selbst Autor verschiedener Bücher, in denen er die Lehre ausführlich darlegt.